Auf der Suche nach dem besten Matcha

Seit Jahren trinken wir Matcha und fast alle Fans wissen: Wenn man Matcha liebt, dann ist das eine wirklich ernsthafte Liebe. Voller Passion im Herzen haben wir uns ein spannendes Wissen rings um den gemahlenen grünen Tee aufgebaut. Je mehr wir recherchiert, getestet und Tees verglichen haben, desto mehr Unterschiede, Geschmackrichtungen und Charakteristika konnten wir über die Jahre feststellen.

Denn ganz oft hat der Geschmack etwas mit der Art des Anbaus, mit der Art des Mahlens und vor allem auch der Region der Matcha-Farm zu tun. Also sind wir gerade wieder nach Japan geflogen, um unser Wissen noch stärker auszubauen, unsere Matcha Bauern zu besuchen und den Ernteprozess zu begleiten. Wir, das sind Nina, Rei Julia und im Gepäck hatten wir diesmal sogar auch noch Julias Kids und sogar die Mama. 

Es gibt zwei klassische Matcha-Anbaugebiete in Japan. Zum einen die Region rings um Kyoto und zum anderen ganz im Süden der Hauptinsel rings um Kagoshima, einem eher neueren Anbaugebiet. An einem regnerischen Dienstag trafen wir uns also bei Kitsuné in Kyoto, um bei einem Matcha (sogar mit Pflanzenmilch, was relativ selten ist in Japan) unser großes Ziel zu besprechen: den besten Matcha finden.

 

Was bedeutet denn überhaupt „bester Matcha“?

Das ist für jeden bestimmt auch individuell. Für uns sind folgende Punkte besonders wichtig:

 

  • Geschmack: süßlich, rund, nicht zu bitter, sondern weich.
  • Farbe: knallgrün. Nicht nur als Pulverform, sondern auch zubereitet als Getränk.
  • Bio-Anbau: Wir trinken unseren Matcha täglich. Daher ist uns ein biologischer Anbau sehr wichtig. Wir wollen keine Pestizide oder Chemikalien in unserem Matcha.
  • Aluminum: Oft sind Tees mit Aluminium belastet. Das hat gar nicht unbedingt etwas mit Bio- oder konventionellem Anbau zu tun, sondern mit der Beschaffenheit der Erde. Daher gilt es nicht nur den besten Matcha zu finden, sondern auch in vertrauenswürdigen Laboren zu testen. Das haben wir übrigens mit all unseren Tees gemacht, um den tatsächlich besten Matcha für euch und uns zu finden.

 

 

 

Unsere Reise ging mit dem Zug circa 1 Stunde außerhalb von Kyoto und dann weiter mit einem Zug, der uns besonders gut gefallen hat, weil er winzig klein war, lustige Gardinen hatte und ein tolles Pflanzen-Dschungelmuster von außen inmitten in die Peripherie. Dort holte uns unser Matcha Bauer mit seinem japanischen Minibus ab und fuhr uns in das Gebirge von Uji. Hätten wir unsere tolle Kollegin Rei nicht dabeigehabt, die Native-Speakerin ist, wären wir tatsächlich „Lost in Translation“ gewesen. Keine Chance, dass hier jemand auch nur ein Wort Englisch spricht, was den ganzen Trip tatsächlich wahnsinnig aufregend und maximal authentisch machte. Genau das ist Japan – unfassbar schön und tatsächlich ähnlich einer Filmkulisse.

Unser Matcha-Feld liegt inmitten eines Gebirges, eingeschlossen von zwei Hängen. Wir hatten Glück, denn das erste Mal seit einer Woche kam für uns die Sonne raus und die Teeblätter reflektierten das Licht, so das ein wahrer Zen-Moment entstand. Wir lernen alles über den Anbau, Erntezeit und Prozess des Mahlens.

 

 

 

 

Dieses Jahr ist die eigentliche Ernte etwas verzögert, da das Wetter für den Frühling ungewöhnlich nass und kalt war, erklärte unser Bauer, als wir zurück zu seinem kleinen, urigen Office fuhren. Vor Ort testeten wir seinen Ceremonial Bio Matcha, den er als einer der ersten Farmer vor 30 Jahren anfing biologisch anzubauen. Das ist in der Region immer noch eine Seltenheit und hat sich in der Masse noch nicht durchgesetzt. Ganz entspannt und ruhig bereitet unser Bauer den Tee zu und wir waren sofort begeistert. Der Geschmack ist unglaublich süß, man schmeckt kaum Bitternoten oder Säure. Der Geschmack entfaltet sich wie eine warme Umarmung. Ein unfassbarer Moment für uns diesen Tee probieren zu dürfen. Und dann noch in dieser wunderschönen Umgebung.

Neben der Region rings um Uji war unser nächster Stopp der Süden Japans in Kagoshima. Auch hier begaben wir uns auf eine spannende kleine Reise ins kagoshimer Hinterland. Zuerst mit dem Zug und dann mit dem Auto rund 1,5 Stunden tiefer in die Berge Kagoshimas hinein. Um uns herum entfaltete sich sie schönste Natur – Berge, Hügel und Teefelder über Teefelder. Wir erreichten nach vielen Serpentinen endlich unser Matcha-Feld. Im Voraus hatten wir den Tee des Bauern schon probiert und waren absolut begeistert. Der Tee ist unfassbar rund und fast schon geschmeidig. Es war beeindruckend zu sehen in welch wunderschöner Umgebung der Tee wächst und geerntet wird.

Hier, rings um Kagoshima, sprossen schon deutlich mehr der knallgrünen Tencha-Teeblätter. Das Wetter ist milder und die Bergluft begünstigt das Wachstum. Teilweise wurde das Feld schon mit schwarzen Planen abgedeckt, damit die Pflanze im Schatten weiterwächst und dadurch besonders viel Chlorophyll speichert. Auf genau diese Wunderpflanze warten wir und hieraus entsteht unser Matcha. Rings um die Felder stehen große Ventilatoren, die die kalte Nachtluft nach oben bewegen, um die Teepflanze zu schützen. Alles scheint durchdacht und hochprofessionell in diesem Land – wir sind auf allen Ebenen beeindruckt.

Zurück in Berlin sind wir so unglaublich gespannt euch unsere neuen Matcha-Ernten vorzustellen. Wir haben eine unfassbar hochwertige Matcha-Auswahl aus Uji und Kagoshima mitgebracht. Beide Tees sind wohl die intensivste Matcha-Geschmacksexplosion, die wir auf unserer Reise getestet haben.

Die Tees haben wir, wie oben beschrieben, auch in einem Labor in Berlin auf Pestizide und Aluminium testen lassen und sie schneiden überdurchschnittlich gut ab. Das ist uns genauso wichtig, wie der Geschmack. Das ist nicht üblich, da die Tests sehr teuer und aufwändig sind. Für uns ist das ein absolutes Muss und ein Standard, auf den wir nicht verzichten wollen.